British Columbia 3
Wie schnell die Zeit vergeht… Eben sind wir doch, noch ganz grün hinter den Ohren, losgefahren. Das grosse Kanada vor uns. Von Ost nach West haben wir das Land kennengelernt, sind weit in den Norden, bis zum Arctic Circle gefahren, haben Tiere beobachtet und Menschen kennengelernt. Ein kleines Stück fehlt noch. Hier der letzte Bericht aus dem ersten Land unserer Reise.Zu Gast - In der Metropole Vancouver geniessen wir autofreie Tag und kanadische Gastfreundschaft, wie sie herzlicher nicht sein könnte!
Das kam so: am Anfang unserer Reise, vor fast drei Monaten, haben wir in Neufundland Claude kennengelernt. Er ist interessiert an unserem Vorhaben, wir schwatzen und kurz darauf spricht er eine Einladung aus. Er und seine Frau Jude würden in Surrey, einem Vorort von Vancouver, wohnen und sich über unseren Besuch freuen. Kurz vor Vancouver melden wir uns. Tatsächlich, das Angebot gilt und sie schicken uns ihre Adresse.
Uns wäre bereits mehr als gedient, wenn wir in ihrer Einfahrt parkieren dürften. Aber als uns die beiden bei Tee und köstlichem Rhabarber-Crumble willkommen heissen und uns anschliessend das extra hergerichtete Gästezimmer zeigen, ist es (natürlich!) um uns geschehen.
Die nächsten drei Tage schlafen wir in einem richtig grossen Bett und freuen uns über die Morgendusche. Wir dürfen im Haus ein- und ausgehen wie wir möchten. Kurz uns wie zu Hause fühlen!
Stadtfüchse - Schnell gewöhnen wir uns an den unerwarteten Luxus und auch in der grossen Stadt fühlen wir uns wohl. Es ist aber auch eine naturnahe Metropole. Eine Lage, wie sie einmaliger nicht sein könnte. Umgeben von Meer und schneebedeckten Gipfeln. Containerschiffe als Anbindung zur Welt. Wasserflugzeuge bringen Stadtmüde in die Abgeschiedenheit.
Per Skytrain fahren wir morgens jeweils nach Downtown und erkunden die Viertel zu Fuss. In Gastown finden wir nette Cafés, in Chinatown verführen uns köstliche Düfte und wir schwelgen in Asienerinnerungen. Mit der kleinen Fähre erreichen wir unseren Lieblingsplatz Granville Island. Eine kreative Atmosphäre herrscht, eine bunte Vielfalt an kleinen Shops, innovativen Brauereien und dem grossen Markt mittendrin. Hier schlemmen wir uns durch das Angebot und sehen beim Entstehen eines gigantisch grossen Kunstprojekts von OSGEMEOS.
Den Stanley Park erfahren wir mit dem Mietvelo, vorbei an weissen Sandstränden, die Meeresbrise in der Nase. Halb Vancouver trifft sich hier, zum Sonnen, Beachvolley Ball, Grillieren mit Freunden. Alle geniessen sie den warmen Spätsommer.
Abends ein mexikanisches Essen mit lange nicht gesehenen Freunden und ihrem Baby, ein Bummel durch die beleuchtete Innenstadt und uns klein fühlen inmitten der Wolkenkratzer.
Warmes Nest - Zurück in Surrey erzählt uns Claude von seinen unzähligen Outdoor-Geschichten und Jude lässt uns an ihrem (erneuten) Studentenleben teilhaben. Wir fühlen uns sehr wohl in ihrem schönen Haus, geniessen die autofreien Tage. Wieder können wir kaum glauben, welche Offenheit und Grosszügigkeit uns, den Fremden, entgegengebracht wird. Wir können uns nur bedanken und innig hoffen, irgendwann etwas davon zurückgeben zu können.
THANK YOU Claude, Jude and Sasha! We hope to see you in Switzerland!
Auf die Insel - Auch unsere Zora hat ihre Vorteile und wir freuen uns auf’s Weiterziehen mit ihr. Nächste Station ist Vancouver Island.
Da wir längst kein Zeitgefühl mehr haben, ist uns entgangen, dass Wochenende ist. Wir sind somit nicht die einzigen, die auf die Fähre wollen. So müssen wir uns gedulden, bis wir uns auf dem Sonnendeck der weissen Fähre wiederfinden. Vorbei an grünen Inseln betrachten wir den schneebedeckten Mount Baker, der in den USA liegt und die Silhouette der Stadt.
Ankommen in Nanaimo und weiter an die Westseite der Insel. Im touristischen Tofino liesse sich viel Geld für Allerlei ausgeben und das Dörfchen hat durchaus Charme. Ein bezahlbarer, oder gar kostenloser Platz am Meer lässt sich aber hier nicht finden. Also weiter nach Uclulet. Irgendeinem Wegweiser folgend erreichen wir nach einer kilometerlangen Schotterpiste unseren Platz direkt am Meer. Strandspaziergänge, Lagerfeuer in der Vollmondnacht und Bärenbeobachten am Strand inklusive.
Auf Orcajagd - Telegraph Cove ist eine kleine Ansammlung alter Häuser auf Stelzen und wird jeden Sommer überrannt. Der Grund sind Orcas, welche sich in den Gewässern der Gegend wohlfühlen Auch wir sind deshalb hier, müssen aber ernüchtert feststellen, dass die Meeresräuber wohl nur auf einer Tour (für 99$) gesichtet werden können. Wir möchten sie auf eigene Faust finden, auch wegen dem Preis.
Dank mehreren kleinen Hinweisen, die wir kombinieren, finden wir heraus, wo sich das Schutzgebiet befinden muss. Nach unseren Recherchen müsste es gar Strasse und Recreation Site in der Nähe haben.
Wir tuckern durch den Wald, immer auf der Hut vor (anscheinend) rücksichtslosen Holztransportern. Neben all der Schönheiten der Insel, ein weniger schönes Kapitel. Grosse Landstriche Wald, auch Urwald, werden abgeholzt. Ein rentables Geschäft und für viele Inselbewohner der Arbeitgeber.
Nach einer kleinen Zusatzschlaufe erreichen wir Naka Creek und beinahe all unsere kühnsten Wünsche werden erhört; ein Platz direkt am Meer, nur wenige andere, Feuerholz liegt bereit.
Ferien - Wir stellen unsere Stühle ans Meer, beobachten das eindrückliche Ebbe und Flut - Spiel, halten den Feldstecher griffbereit. Immer wieder zücken wir ihn, schauen Seelöwen und Walfischen bei ihrem eleganten Tanz zu. Grosse Kreuzfahrschiffe schaukeln durch den brennenden Abendhimmel, der nicht zu übersehende Fernseher läuft. Was kann es da Schöneres zu sehen geben?!
Uns wärmt das Feuer und die Pizza schmeckt mit dieser Aussicht besonders. Die Sterne sind nah und zahlreich.
Wir bleiben eine weitere Nacht, hoffen dass die schwarz-weissen Tiere doch noch auftauchen (wie vor drei Tagen). Fahren gar eine Strasse, die noch näher zum Schutzgebiet führen würde. Aber das Schild ist unmissverständlich, das Betreten des Areals ist behördlich verboten.
Wir verschieben das Beobachten der Orcas also auf Mexiko und freuen uns, am gefunden Fleckchen Erde, wo es sich nach Sommerferien anfühlt.
Victoria - Leider sind unsere Tage in Kanada gezählt. Schuld ist eine kostspielige Autoversicherung, welche wir für sechs Monate abgeschlossen haben und die in Kanada und den USA gilt. Verlängern möchten wir sie nicht. Deshalb geht’s langsam in den Süden der Insel, nach Victoria. Beim Kaffee-Stopp lernen wir einen rüstigen Rentner kennen, der verschiedene Rec Sites in der Umgebung betreut und sie uns wärmstens ans Herz legt. Auch hier gäbe es noch vieles zu entdecken…
Victoria überrascht uns! Ohne Erwartungen gehen wir hin, entdecken beim Bummel schöne Einrichtungsläden, gemütliche Cafés und das älteste Chinatown Kanadas. Nur bei der Restaurantwahl haben wir leider kein so glückliches Händchen… Schnell sind die Tickets für die Fähre gekauft und nach etwas Warterei heisst es auf in die USA!
Ob sie uns da reinlassen und wie uns der Start im Land der unbegrenzten Möglichkeiten gelingt, ihr ahnt es, im nächsten Bericht.
Doubledouble - Pünktlich zum Ende unserer Kanadazeit ist auch noch das Rätsel um «doubledouble» geklärt. Einer Schweizer Zeitung sei Dank!
Des Öftern standen wir in Kanada vor Tim Horton’s Filialen und nützten das gratis Wifi. So hörten wir bei so mancher Drive thru - Bestellung mit. Sehr oft hiess es «Hi, can I get a doubledouble?» Wir konnten uns nicht erklären, was damit gemeint ist, schliesslich stand dies auf keiner Menükarte. Fast wollten wir die ominöse Bestellung einmal selbst aufgeben, bis wir die Lösung fanden. Es handelt sich um normalen Kaffee mit zwei Zucker und zwei Créme. Hach Kanada, wir werden dich vermissen!
Bruder
2014-10-15 21:16:33
Eifach,Cool,Mega-Geil,ober Hammer,super,super schöööööööööööööööööön
Machets GUET
Grüessli us Affoltere vom Rentier Hans-Peter
Rene Mehmann
2014-10-16 09:32:14
Hallo
Ich kann mich der Meinung von Andys Bruder gerne anschliessen. Auch dieser Artikel und die gezeigten Fotos sind Mega-Cool, sehr eindrücklich, facettenreich und umfassend. Wir können uns gut vorstellen, wie schwer Euch der Abschied von Vancouver gefallen ist. Wir wünschen weiterhin viel Genuss und Freude. Herzliche Grüsse Rene Mehmann/Papi von Sabinchen
luk
2014-10-16 14:45:11
hallo ihr
mega cool die berichte und all die fotos. auch der rené findet dies, im fall!!
weiterhin viel spass euch und danke für diese reisenews und fotos.
lieber gruss, luk
Kraems & Co
2014-10-19 02:03:21
He das sind wieder supper Fotos. Vancouver hat sich stark verÄndert - so viele Skyliners gabs damals noch nicht. Gastown, Chinatown, Stanley Park - alles noch present! Und dann Vancouver Island! Just beautiful - Wir waren damals ein wenig oberhalb Uclulet - an der Long beach. Die Küste dort ist einfach mega schön!!!
Ganz liebe Grüsse
paps, ol und Nita
2014-10-23 20:51:29
Hallo Hans-Peter
Danke vell mol, för diini fliessige Kommentär und diis Inträsse a eusere Reis. Das freut eus sehr! Wo gohts be eu als nächschts ane?!
Liebi Grüess
A&S
2014-10-23 21:07:57
Hoi Luk
Das freut mi aber, vo der& em René z läse! Schön, lueged ehr ab ond zue ine:))
Ganz e gueti Ziit!
A&s
2014-10-23 21:13:39
Hoi Papi,
das glaubi, dass es damals nochli anderst usgseh het - vellecht sogar nochli schöner?! Mer händs of jede Fall gnosse:))
Liebschti Grüess a ali